Ziegeleimuseum in Jockgrim
Bereits den Römern waren die umfangreichen Tonvorkommen von hoher Qualität zwischen Rheinzabern und Jockgrim bekannt. Sie gründeten die Siedlung Tabernea (das heutige Rheinzabern) und legten Tongruben an. Der Ort war in der Antike ein bedeutendes Produktionszentrum für Keramikwaren, darunter besonders das Tafelgeschirr Terra Sigillata. Tabernae bestand vom 1. Jahrhundert n. Chr. bis in die Spätantike. Eine erneute Tonverarbeitung erfolgte 1905 durch Wilhelm Ludowici, der auf der Suche nach neuen Tonvorkommen in der Nähe von Jockgrim fündig wurde . Die Falzziegelwerke Carl Ludowici, die ab 1883 in Jockgrim entstanden, gehörten zu den größten Ziegeleien der Welt. 1972 brannte das zu dieser Zeit schwächelnde Unternehmen durch Brandstiftung komplett nieder. Da sich zugleich das Ende der örtlichen Tonvorkommen abzeichnete, wurde das Werk nicht mehr wiederaufgebaut.
Die 30 km lange Radtour führt von Kandel über Hatzenbühl nach Rheinzabern. Über das Neubaugebiet „An den Tongruben“ und vorbei an den ehemaligen Brennöfen aus der Römerzeit in der Faustinastraße geht es zum Terra-Sigillata- Museum in der Hauptstraße von Rheinzabern. Es zeigt archäologische Funde aus dem wohl bedeutendsten Töpfereibetrieb der Römerzeit in Deutschland. Von dort führt die Tour vorbei am Keramikgeschäft Schnorr und am Schulcampus Römerbadschule zum Ziegeleimuseum in Jockgrim, das in einer Ausstellung die rund 100-jährige Geschichte der Ziegelherstellung in Jockgrim dokumentiert. Über die alten Tongruben von Jockgrim in der Nähe des Schweinheimer Kirchel im östlichen Bienwald geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt in Kandel.
Eine interaktive Karte der Tour finden Sie unter:
Anreise: Auto oder Bahn
Start/Ziel: Bahnhof in Kandel
Länge: 30 km
Schwierigkeitsgrad: leicht
röm. Brennofen in Rheinzabern
ehemalige Tongruben bei Jockgrim
Wegbeschreibung:
Ausgangspunkt der Tour ist am Bahnhof in Kandel. Vom Bahnhof kommend geht es auf der Gartenstraße in Richtung Stadtmitte. Nach der Sparkasse folgen Sie der Radwegbeschilderung in Richtung Germersheim/Herxheim. Der gut ausgeschilderte Radweg/Feldweg führt entlang des Hintergrabens durch Kandel und vorbei an den Holderbühler Höfen übers Feld zum Hatzenbühler Wald. Dort treffen Sie auf den Radweg „Vom Riesling zum Zander“, dem Sie über Hatzenbühl bis zum Ortseingang von Rheinzabern folgen. Am Sportplatz am Ortseingang von Rheinzabern biegen Sie, der Radwegbeschilderung Jockgrim/Wörth folgend, rechts ab. Der asphaltierte Weg führt Sie, vorbei an der Straßenbahn-Haltestelle „Alte Römerstraße“ zu dem Neubaugebiet „An den Tongruben“ (Schürflöcher und Standort des ehemaligen Falzziegelwerks Rheinzabern). Am Ende der Straße“ An den Tongruben“ erreichen Sie die L 540 (Jockgrimer Straße).
Hier biegen Sie, der Radwegbeschilderung Rülzheim/Germersheim folgend, links ab und erreichen auf dem straßenbegleitenden Radweg den Ortskern von Rheinzabern. Bei der Einmündung der Faustinastraße in die Jockgrimer Straße geht es links ab. (Zwei Brennöfen aus römischer Zeit befinden sich in einem Schutzbau am Kindergarten in der Faustinastraße, bei Anmeldung besteht die Möglickeit einer Besichtigung)
Am Ende der Faustinastraße zweigen Sie rechts ab und folgen wieder dem Radweg“ Vom Riesling zum Zander“ in Richtung Neupotz. Über die Rappengasse, Hauptstraße (Hier befindet sich das Terra-Sigillata-Museum) und Neupotzer Straße (Hier befindet sich das Keramikgeschäft Schnorr) durchfahren Sie Rheinzabern. Nach dem Aussiedlerhof außerhalb von Rheinzabern verlassen Sie den Radweg “„Vom Riesling zum Zander“ und zweigen rechts ab und radeln, vorbei an der Kapelle oberhalb des Otterbachs, immer geradeaus in Richtung Ohmer-Hof. Nach dem Ohmer-Hof geht es links und am Waldrand, der Radwegbeschilderung Jockgrim folgend, rechts ab. Der Radweg führt, am Schulcampus Römerbadschule vorbei, nach Jockgrim.
Am Ortseingang von Jockgrim fahren Sie halbrechts in die Untere Buchstraße (Ziegeleimuseum) und am Ende der Unteren Buchstraße (Bahnübergang) geradeaus in den Kapellenweg, der in einer Linkskurve in die Ziegelbergstraße mündet. Hier geht es links und gleich wieder rechts unterhalb der historischen Stadtmauer des Jockgrimer Hinterstädtel zur L 540. Rechtsabbiegend radeln Sie auf dem Radweg seitlich der L 540 bis zur Einmündung der K 10. Hier geht es rechts auf dem Radweg bis kurz nach der Bahnüberquerung. Dann überqueren Sie die Kreisstraße, fahren auf dem asphaltierten Weg vorbei an der Schweinheimer Kapelle und biegen kurz nach dem Waldrand rechts auf einen kleinen Pfad ab, der Sie in das Naturschutzgebiet Jockgrimer Tongruben führt.
Am Ende des Pfades gelangen Sie zu einer Wegspinne, bei der Sie links abbiegen. Auf dem Waldweg gelangen Sie nach 2 km nach Wörth. In Wörth biegen Sie direkt nach dem Bahnübergang rechts in Richtung Kandel ab. Der asphaltierte Weg verläuft parallel zur Bahnlinie nach Kandel, das Sie an der Lauterburger Straße erreichen. Entlang dieser Straße führt Sie der Radweg wieder zum Ausgangspunkt der Tour.